Walldürn/Würzburg (POW) Rund 2200 Frauen aus 125 Zweigvereinen im Bistum Würzburg haben am Mittwoch, 15. September, an der Diözesanwallfahrt des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) nach Walldürn teilgenommen. „So voll habe ich unsere Kirche noch nie gesehen“, attestierte ein langjähriger kirchlicher Mitarbeiter aus Walldürn. Neben den Bankreihen waren auch sämtliche Seitenkapellen und Emporen und sogar der Altarraum in der Basilika „Zum Heiligen Blut“ von Frauen besetzt. Im Altarraum gaben über 50 blaue KDFB-Banner ein farbenfrohes Bild.
Weihbischof Ulrich Boom, der mit zehn weiteren Priestern den Gottesdienst zelebrierte, stellte den kirchlichen Gedenktag der Schmerzen Mariens in den Mittelpunkt seiner Predigt: „Die Freuden Mariens finden wir in vielen Darstellungen der Kunst. Heute, am Tag nach dem Fest Kreuzerhöhung, schauen wir auf Marias Schmerzen, die auch die Schmerzen unserer Lebensgeschichte sind.“ Sie seien im Alltag erlebbar, wenn Kinder andere Wege gingen, als es die Eltern wünschten, wenn Menschen im Scheitern erst einmal alle Hoffnungen begraben müssten, wenn Alter und Gebrechlichkeit spürbar würden. „Maria sagt uns mit ihrem Leben: Liebe nimmt den Schmerz nicht weg, sie überwindet ihn“, betonte der Weihbischof. Der Blick auf Maria stärke, da sie in der Liebe zu ihrem Sohn das Leid getragen habe und die Gläubigen einlade, mit ihr zu gehen.
Weihbischof Boom wies darauf hin, dass jährlich tausende von Menschen zum Gnadenort Walldürn kommen, weil dort Glaube und Hoffnung gestärkt würden. „Der liebende Gott hat uns in Jesus Christus auf vielfache Weise sein Gesicht gezeigt – das Wallfahrtsbild mit den vielen Häuptern des Gekreuzigten bringt das sinnträchtig zum Ausdruck.“ So wie der liebende Gott im Wallfahrtsbild vielfach sein Gesicht zeige, so komme er den Menschen auch im Leben auf vielfache Weise nahe – stärkend und begleitend.
Mit der Wallfahrt ging für den Frauenbund eine Ära zu Ende: In 36 Amtsjahren als Geistlicher Beirat hatte Prälat Walter Hohmann auch genau 36 Mal die Diözesanwallfahrt des Verbands geleitet, immer mit mehreren tausend Teilnehmerinnen. Weihbischof Boom und KDFB-Diözesanvorsitzende Elisabeth Stula dankten Hohmann am Ende des Gottesdienstes für den großen Einsatz. Damit trafen sie die „Gemeinschaftsseele“ des Verbandes: Mit einem Lied und einem herzlichen Applaus dankten die Frauen „ihrem“ Geistlichen Beirat.
Stula hatte zu Beginn des Tages den vielen Pilgerinnen gedankt, die trotz regnerischer Witterung zum großen Gemeinschaftstag des Verbands gekommen waren. Sie rief die Frauen auf, ihre Sorgen und ihren Dank im Gebet vor Gott zu bringen und in der Gemeinschaft des Verbands Kraft zu schöpfen für den Alltag. Einen besonderen Höhepunkt des Tages erlebten die Frauen beim anschließenden Mittagessen, das wegen des anhaltenden Regens in der Kirche stattfinden musste. In einer großen Mahlgemeinschaft und in froher Stimmung teilten die Frauen die mitgebrachte Rucksackverpflegung. Mit dem gemeinsamen Singen sowie mit einer feierlichen Andacht unter der Leitung von Prälat Hohmann fand der gemeinsame Teil der Wallfahrt seinen Ausklang. Die Zweigvereine beendeten den Tag jeweils mit einem eigenen Programm.
(3810/1156; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet