Würzburg (POW) Mit 1000 Euro fördert der Autohersteller Hyundai im Rahmen seines Projekts „Sozial Couragiert“ das Erzählcafé der Würzburger Don-Bosco-Berufsschule der Caritas. Bundesweit erhalten insgesamt 56 von einer Jury ausgewählte Maßnahmen diesen Förderbetrag. Martin Pfriem, Direktor des Würzburger Diözesan-Caritasverbands, informierte Marion Schultheiß von der Modellintegrationsgesellschaft und Susanne Niederhammer von der Don-Bosco-Berufsschule telefonisch über den Preis.
Das Würzburger Erzählcafé geht zurück auf den Wunsch von Schülerinnen der Don-Bosco Berufsschule, möglichst viele Erfahrungen im Umgang mit alten Menschen zu machen. „Junge Menschen fragen sich selbstkritisch, ob sie die Erwartungen der ‚Experten für das Leben‘ wirklich erfüllen können? Schließlich verstummen manche Schülerinnen, wenn Jung und Alt miteinander in Kontakt kommen“, berichtet Dr. Harald Ebert, Leiter der Don-Bosco-Berufsschule. Viele seien anfangs verunsichert, wie sich Senioren und Schülerinnen richtig ansprechen sollen oder welche möglichen Themen es gebe. Dieser verständlichen Unsicherheit wolle das „Erzählcafé“ abhelfen.
Das erste Café der Berufsvorbereitungsklasse Pflege, die in engster Kooperation mit der Modellintegrationsgesellschaft eingerichtet wurde, fand bereits 2007 in der Cafeteria im Seniorenstift der Stiftung Juliusspital Würzburg statt. Inzwischen ist das Café eine Dauereinrichtung – auch im laufenden Schuljahr. Jede Schülerin hat ihren Senior oder ihre Seniorin als Gesprächspartner. Nach dem gemeinsamen Kaffee trinken, nach gemeinsamem Singen und Spielen überbrücken gute Gespräche die Differenz an Lebensjahren. Lachende und nachdenkliche Gesichter sind zu sehen. Mancher Bericht aus früher Zeit, vom Krieg, von Arbeit, Vertreibung und den eigenen Kindern lässt Jung und Alt staunen. „Das Feedback war in den vergangenen Jahren mehr als positiv. Viele Senioren nehmen das Angebot gerne an und fragen ungeduldig nach dem nächsten Termin. Wie behutsam junge und alte Menschen miteinander umgehen, ist beeindruckend“, lautet Eberts Resümee.
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