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Ausflug in eine andere Welt

80 Familien aus dem Bistum Würzburg besuchen mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Grotten von Betharram am Rande der Pyrenäen

Saint-Pé-de-Bigorre/Lourdes (POW) Mit jedem Schritt in die Tiefe kriecht die Kälte den Rücken hoch und lässt die sommerlichen 26 Grad Celsius über der Erde schnell vergessen. Die Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit, die von einigen Strahlern an Decken und Wänden durchbrochen wird. Und dieses Licht macht ein besonderes Naturschauspiel sichtbar: die Tropfsteinhöhle. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und die rund 80 Familien mit Kindern der großen Wallfahrt der Generationen haben am Mittwochnachmittag, 30. Mai, einen Ausflug zu den Grotten von Betharram unternommen.

Gezackte Formen, fließende Formen: Die Höhle entpuppt sich als eine eigene Landschaft im Erdinneren. Über der Erdoberfläche erstrecken sich die Ausläufer der Pyrenäen, unter der Erdoberfläche eröffnet sich den Pilgern eine über Jahrtausende gewachsene und geformte Tropfsteinhöhle. Für einen Zentimeter Tropfstein bedürfe es 100 Jahre, erklärt der französische Guide. Die Kinder kommen ins Rechnen: Wie lange hat es also für den drei Meter hohen Stalagmiten gedauert, bis er so groß war?

Nach einer kleinen Runde auf einer Ebene geht es treppabwärts: 300 Stufen, 80 Meter. Es wird immer rutschiger. Teilweise sind die Treppenstufen unterschiedlich hoch. Vorsicht ist geboten. Und mit jedem weiteren Schritt in die Tiefe häufen sich die kalten Tropfen, die überraschend auf Kopf und Arme klatschen. „Wir kommen langsam in den lebendigen Teil der Höhle“, erklärt der Guide. Dort sucht sich nämlich auch ein rauschender Fluss seinen Weg durch das Gestein.

Immer wieder weist der Höhlenexperte auf besondere Formen im Gestein hin: ein Elefant, der Nikolaus oder ein Löwe. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gerade die Kinder entdecken interessante Tropfstein-Skulpturen. Dann tauchen blutrote Augen in der Dunkelheit auf – ein Drachenkopf. Allerdings nur aus Holz und mit Lämpchen in den Augenhöhlen. Dieser tierische Kopf gehört zu einem Boot, das die Wallfahrer ein Stück über den unterirdischen Fluss befördert. Es schaukelt ein bisschen, aber passieren kann nichts. Das Boot wird an Seilen unter Wasser ans andere Ufer gezogen. Von dort geht es noch tiefer in die Höhle hinein. Immer weiter, immer weiter, bis zu einer kleinen Eisenbahn: Alle einsteigen.

Stampfend und ruckelnd setzt sich das Gefährt in Bewegung. Dann rauscht die Bahn förmlich durch das Gestein. Die kühle Luft zischt am Ohr vorbei. Es tutet – ein entgegenkommender Zug. Und weiter geht die rasante Fahrt unter einem Meer von Stalaktiten. Urplötzlich glimmt in der Ferne Tageslicht auf, und der Zug schießt aus dem Tunnel. Sofort hat die drückende, schwüle Luft die Pilger wieder umhüllt.

Genau das richtige Wetter für eine kleine Abkühlung. Bischof Hofmann winkt in die Runde: „Eis für die Kinder.“ Und er lässt es sich nicht nehmen, jedem Kind persönlich ein Schoko-Vanille-Hörnchen zu überreichen.

(2312/0611; E-Mail voraus)

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