Kloster Fährbrück (POW) Im Rahmen einer sechstägigen Deutschlandreise auf den Spuren Martin Luthers hat der Generalprior des Augustinerordens, Pater Robert F. Prevost, zusammen mit elf Augustinern des engen und erweiterten Ratsgremiums auch die Wallfahrtskirche und das Kloster Fährbrück im Landkreis Würzburg besucht. Prior Pater Marcellus Jahnel begrüßte die obersten Vertreter der Augustiner aus Rom. Martin Luther war 1505 bei den Augustinern in Erfurt eingetreten und trug bis 1524 deren Ordensgewand.
„Im Jahr 1510, also vor gut 500 Jahren, wurde Martin Luther mit einem Mitbruder nach Rom geschickt. Diese Reise hat ihn geprägt und uns inspiriert, seinen Spuren in Deutschland zu folgen“, erklärte Pater Franz Klein in Fährbrück. Klein stammt aus Schraudenbach im Landkreis Schweinfurt. Er gehört seit 2007 zum Generalrat der Augustiner in Rom und ist dort Verbindungsmann für alle Augustiner in Afrika und Nord- und Zentraleuropa. Kleins Heimat Schraudenbach gehörte ebenso zum Reiseprogramm wie einzelne Konvente der deutschen Augustiner. Neben dem deutschen Augustinersitz in Würzburg besuchten die römischen Gäste die Konvente in Münnerstadt, Messelhausen und Fährbrück. Stationen der Reise waren vor allem aber Luthers Wirkungsstätten in Wittenberg, Eisleben, Eisenach, Schmalkalden, auf der Wartburg und in Erfurt.
„Die Mitbrüder sind von dieser Reise sehr angetan“, berichtete Pater Klein. Alle Teilnehmer seien sehr berührt davon gewesen, dass sie im Kapitelsaal des Erfurter Klosters über die Begegnung der evangelischen Christen mit Papst Benedikt XVI. im vergangenen Jahr sprechen konnten. Außerdem bekam die Gruppe eine Führung durch die Anlage des Klosters. Die Fährbrücker Wallfahrtskirche werde den Obersten des Augustinerordens als Schmuckstück der Reise in Erinnerung bleiben, attestierte die Gruppe. Allein durch ihre Lage in der Weite der Felder und der blühenden Landschaft sei die Kirche sehr beeindruckend gewesen. Besonders habe ihnen die auf Italienisch gehaltene Kirchenführung des Kunsthistorikers Pater Dr. Michael Wernicke gefallen, sagten die römischen Gäste. Wernicke hatte in Rom studiert, er war von 1977 bis 1989 im Generalrat und später zehn Jahre lang Prior in Fährbrück, bevor er 2001 nach Würzburg versetzt wurde.
(1912/0506; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet