Würzburg (POW) Die Ausstellung „Auf dem Weg“ mit Aquarellen der Künstlerin Heide Euting (Margetshöchheim) wird am Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr in der Galerie im Treppenhaus des Kolping-Centers Mainfranken, Kolpingplatz 1 in Würzburg, eröffnet. Den eigenen Weg zu gehen bedeute für sie vor allem, „durch- und standzuhalten“, erklärt die 79-Jährige.
Als „Spätberufene“ entwickelte sich Euting, die als Heilpädagogin mit schwer erziehbaren Kindern gearbeitet hat, mit dem Eintritt in die Rente im Jahr 2002 zur Künstlerin, schreibt die Kolping-Mainfranken GmbH in einer Pressemitteilung. Bei der vor zehn Jahren verstorbenen Kunstmalerin Rosemarie Rüttinger (Hettstadt) habe sie sich intensiv mit verschiedenen Techniken und Themen befasst. Jahrelang besuchte sie die Sommerakademie Aschau, um ihre Technik zu verfeinern. Von dieser Phase erzählen die Werke, die vom Chiemgau inspiriert sind. Mehrere der ausgestellten Aquarelle handeln von Eutings Passion für Reisen in exotische Länder. Vor allem in den 1980er und 1990er Jahren sei sie viel unterwegs gewesen. Unvergesslich sei ihr eine Vietnamreise: „Wir sind damals durch die Mangrovenwälder gepaddelt.“ Gerade als Reisende sei sie lebenslang auf dem Weg gewesen, um die Welt nach und nach zu entdecken.
Das Krisenjahr 2020 macht Reisen unmöglich. Doch Euting ist in ihrem Leben so viel gereist und gewandert, dass sie einen unerschöpflichen Vorrat an Erinnerungen hat. Ihre Aquarelle entstehen derzeit vor allem auf Vorlage von Fotografien: „Denn auf dem Weg war ich immer gern mit der Kamera.“ Eines der Aquarelle, das einen Esel mit einem Reiter zeigt, erinnert an einen Aufenthalt in Marokko. Es sticht insofern aus den anderen Werken hervor, als dass ein Mensch zu sehen ist. Lange hatte sich Euting auf die künstlerische Darstellung von Landschaften und Architektur beschränkt. Doch in jüngster Zeit entwickelt sie sich figürlich weiter: „Mich reizt zunehmend der Mensch.“
Als Vorbild nennt Euting den aus den Niederlanden stammenden Aquarellisten Lambert van Bommel. Beim Kunstschaffen geht es ihr in erster Linie darum, die spezielle Atmosphäre eines besonderen Momentes einzufangen. Doch während sich Acrylfarben leicht übermalen ließen, verweigerten sich Aquarellfarben der Korrektur. Manchmal dauere es monatelang, bis ein Motiv glücke. So gehe es ihr gerade mit einem Aquarell, das sie während einer Wanderung gen Zermatt inmitten von Felsen zeigt: „Mit diesem Bild kämpfe ich schon lange.“ Künstlerisch den eigenen Weg zu gehen sei nicht leicht, aber unglaublich spannend, zieht Euting als Fazit.
Zu sehen ist die Ausstellung „Auf dem Weg“ bis Februar 2021 montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr sowie samstags von 8.30 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Im Kolping-Center Mainfranken gelten die üblichen Hygiene- und Sicherheitsstandards mit Masken- und Abstandspflicht.
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