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Angebote mit dem besonderen Blick

Diözese Würzburg und Caritas rücken Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt

Würzburg (POW) Diakon Werner Steinle begrüßt den Messebesucher kurz und überreicht ihm eine Postkarte mit einem symbolisierten Rollstuhlfahrer als Motiv. Kritisch blickt ihn der Messebesucher an. „Warum fixieren Sie mich so mit Ihrem Blick“, möchte der Mann wissen. Steinle erklärt, in seinem Beruf als Seelsorger der Diözese Würzburg für Menschen mit Gehörschädigung habe er sich das angewöhnt, weil Menschen mit eingeschränktem Gehör den Blickkontakt auf die Lippen des Gesprächspartners brauchen.

Am Dienstag, 29. September, stehen am Stand der Diözese Würzburg die Angebote für Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt. Das Glücksrad des Erthal-Sozialwerks führt die Messebesucher gleich vielfach an die Einrichtung heran: Es ist auf Basis einer Fahrradfelge konstruiert. „Sie sind das mit der Fahrradwerkstatt in der Sanderstraße. Aha!“, sagt eine junge Frau erstaunt, als sie eine Mutter ihrer Wahl abschraubt, um damit ihr persönliches Gewinnfeld auf dem Glücksrad zu markieren. „Wir verkaufen aber auch Schrauben in beliebiger Stückzahl, für den Fall dass Sie jemanden kennen, bei dem eine locker sein sollte“, witzelt der Vertreter des Erthal-Sozialwerks, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen mit psychischen Erkrankungen wieder in den Alltag zu integrieren.

Der Vormittag ist wie immer von den Trauben von Schülern geprägt, die durch die Hallen streifen. „Kennen Sie schon die Internetplattform www.intakt.info?“, fragt Andreas Kiermaier eine Gruppe jugendliche Rollstuhlfahrer und ihre Begleiter. Die Klasse des Würzburger Förderzentrums für Körperbehinderte schaut eher fragend in die Runde. „Intakt ist eine Internetplattform für Eltern von Kindern mit Behinderung. Sie wurde ins Leben gerufen, um Familien, die mit einem Kind mit Behinderung leben, Unterstützung für ihren Alltag zu geben“, lautet die kurze Erläuterung Kiermaiers. „Das ist eine gute Sache“, sagt Hannelore Müller und packt einen Stapel von Informationskarten ein, „zum Weitergeben“.

Das Eisinger Sankt Josefs-Stift hat kurzfristig einen frei gewordenen Messestand in Halle 27 übernommen und präsentiert dort die Resultate eines internationalen Kunstprojekts. Zu sehen sind unter anderem Kunstwerke verschiedener Künstler der Eisinger kreativen Werkstatt Alte Waschküch', der Niederländischen Kunstwerkstatt „OriginART“ und des Schweizer Künstlers Reto Bischof. Desweiteren gibt es Secco und Wein mit Künstlerettikett zu kaufen.

Diakon Steinle philosophiert am Stand der Diözese in Halle 1 inzwischen mit dem Mann, der sich anfangs über den starren Blick gewundert hatte, über die Schwierigkeiten, mit denen Menschen mit Behinderung im Alltag zu kämpfen haben. Einmütig stellen sie fest, Immanuel Kant habe Recht gehabt, als er feststellte: Blinde sind von den Dingen getrennt, Gehörlose von den Menschen. „Für alle diese Menschen besonders da zu sein, ist Aufgabe der Kirche“, betont Steinle.

(4009/1108; E-Mail voraus)

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