Aschaffenburg (POW) Zum Auftakt des 9. Jahreskongresses „Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann dazu aufgerufen, als Christen die Welt zu verändern. „Nur wenn wir als Kirche immer mehr den Weg Jesu Christi gehen und gemeinsam unsere Berufung als Volk Gottes wahrnehmen, werden wir als eine starke Kirche die Gesellschaft erneuern“, sagte er vor rund 600 Gläubigen am Freitagnachmittag, 11. September, beim Eröffnungsgottesdienst des Kongresses in der Stiftsbasilika Aschaffenburg. Das Treffen vom 11. bis 13. September in der Stadthalle Aschaffenburg steht unter dem Motto „Mit einer starken Kirche die Gesellschaft erneuern“. Schirmherrin ist Johanna Gräfin von Westphalen, die Leitung hat Alois Konstantin Fürst zu Löwenstein.
Mit Blick auf das Motto wies der Bischof darauf hin, dass er heute oft genug das Gegenteil erlebe: Glaubensarmut oder gar Glaubenslosigkeit und damit verbunden eine Schwäche, die lähmt. „Uns allen ist hinlänglich der heutige gesellschaftliche Umbruch bekannt. Die Folge: Schlimmste Gewalt im Fernsehen, Computerkriegsspiele, wachsende Korruption und Kriminalität, Finanz- und Weltwirtschaftskrise mit einer spürbar zunehmenden Armut – sowohl in den Entwicklungsländern als auch in unserem Land – und der maßlosen Profitgier Einzelner. Die steigende Zahl der Ehescheidungen mit den katastrophalen Folgen für die Kinder, die vielen Abtreibungen, die große Zahl der Selbstmorde sind weitere Indizien“, klagte der Bischof. Den Kindern und Jugendlichen werde vorgegaukelt, dass der Glaube an Gott überholt, Kirche out und der christliche Wertekanon überholt sei. Dass die reale gesellschaftliche Misere das Gegenteil offenbare, werde verschwiegen. Zum Glück stelle er bei vielen jungen Menschen eine verstärkte Suche nach den Werten fest, sagte Bischof Hofmann. Jugendliche fragten nach zuverlässigen Grundlagen, auf denen sie das eigene Leben und das der Gesellschaft aufbauen könnten.
Kern und Angelpunkt des christlichen Glaubens sei Jesus Christus, betonte der Bischof. Wer ihn als Sohn Gottes und Erlöser der Menschheit erkenne, empfinde eine tiefe Freude. „Die Freude am Glauben gewinnen wir in der lebendigen Glaubenspraxis. Wer nur von außen auf uns Glaubende schaut, wird das große Geheimnis der Liebe Gottes zu uns so nicht erfassen, da wir nur gebrochen und viel zu blass den wunderbaren Vorgang widerspiegeln. Man muss selbst den Weg der Aufnahme des Wortes Gottes, des Gebetes und der Anbetung, der Buße und des Kommunionempfanges gehen, um durch dieses Hineinwachsen in die Gemeinschaft mit Gott auch die Liebe und die Kraft zu haben, im Nächsten Christus zu begegnen. Dann aber verändern wir die Welt“, betonte der Bischof.
Bis Sonntag, 13. September, finden in der Stadthalle in Aschaffenburg Vorträge und Podiumsdiskussionen statt, an denen auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) teilnimmt. Bischof Dr. Gregor Maria Hanke (Eichstätt) predigt beim Hochamt am 12. September um 7.30 Uhr in der Muttergotteskirche, das in der außerordentlichen Form des römischen Ritus‘ gefeiert wird. Weihbischof em. Helmut Bauer feiert die Lichterprozession mit Marienweihe am Samstagabend, 12. September, um 20 Uhr. Anschließend gibt es die Aktion „Nightfever“ mit Kaplan Andreas Süß und Würzburgs Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran in der Muttergotteskirche. Das Abschlusspontifikalamt am Sonntag, 13. September, um 14 Uhr zelebriert Erzbischof Jean-Claude Perisset, Apostolischer Nuntius in Deutschland, in der Stiftsbasilika. Parallel zum Hauptprogramm findet ein eigenes Jugendprogramm mit verschiedenen Workshops statt.
Das Forum Deutscher Katholiken will nach eigenen Angaben papst- und kirchentreue Katholiken unterschiedlicher Spiritualität und geistlicher Ausrichtung in katholischer Weite in einem lockeren Verband zusammenschließen. Ziel ist die Förderung der Verkündigung des katholischen Glaubens nach der Lehre der Kirche, entsprechend dem Katechismus der Katholischen Kirche. Weitere Informationen im Internet unter www.forum-deutscher-katholiken.de.
(3809/1027; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet