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80.000 Unterschriften gegen Kürzungen

Ministerpräsident Seehofer, Sozialministerin Haderthauer und Kultusminister Spaenle nahmen Protest der Fachschulen für Altenpflege entgegen

München/Würzburg (POW) 80.000 Unterschriften gegen die geplanten Kürzungen der Fachschulen für Altenpflege aus ganz Bayern, darunter auch mehr als 1000 aus dem Bistum Würzburg, haben Prinzessin Christa von Thurn und Taxis, Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), und Altenpflegeschüler der Arbeiterwohlfahrt in der Bayerischen Staatskanzlei an Ministerpräsident Horst Seehofer übergeben. Die BRK-Präsidentin vertrat dabei die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege, der neben dem Caritasverband und dem Diakonischen Werk auch die Arbeiterwohlfahrt, das Bayerische Rote Kreuz, der Paritätische Wohlfahrtsverband, der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und die Lebenshilfe Bayern angehören. Am Übergabetermin nahmen auch Sozialministerin Christine Haderthauer und Kultusminister Ludwig Spaenle teil.

Die Unterschriften waren in den vergangenen Wochen von Schülerinnen und Schülern der Fachschulen für Altenpflege der Wohlfahrtsverbände und privater Anbieter gesammelt worden. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege im Diözesan-Caritasverband Würzburg, die 43 stationäre Altenhilfeeinrichtungen, 42 Caritas-Sozialstationen, 18 Tagespflegeeinrichtungen und zwei Altenpflegeschulen in Unterfranken vertritt, unterstützte die Aktion. „Wir erwarten, dass sich die Bayerische Staatsregierung bewegt und die geplanten Kürzungen nicht umsetzt“, sagte Georg Sperrle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft.

Hintergrund der Protestaktion ist die Absicht des Kultusministeriums, den sogenannten Schulgeldausgleich pro Schüler von derzeit 200 Euro im Monat auf 100 Euro zu kürzen. Die Schulen können den Mehrbetrag nicht aufbringen, die Differenz müssten die Schülerinnen und Schülern tragen. „Man kann doch nicht ernsthaft in Kauf nehmen, dass immer weniger junge Leute den Altenpflegeberuf ergreifen, weil sie noch Geld für die Ausbildung mitbringen müssen, während gleichzeitig zu Recht der Fachkräftemangel in der Altenpflege beklagt wird“, schimpfte Sperrle. Es sei nicht nachzuvollziehen, warum ausgerechnet diejenigen, die einen gesellschaftlich so wichtigen und gleichzeitig verhältnismäßig gering honorierten Beruf ergreifen wollten, bereits in der Ausbildung benachteiligt würden. Wer einen kaufmännischen oder handwerklichen Ausbildungsberuf erlerne, müsse für die Berufsschule nichts bezahlen. „Und selbst Studenten liegen mit ihren Semestergebühren unter dem Betrag, der Altenpflegeschülern dann abverlangt würde“, betonte Sperrle.

In Bayern gibt es rund 142 Berufsfachschulen für Altenpflege und Altenpflegehilfe mit derzeit etwa 6000 Schülerinnen und Schülern. 90 Prozent der Schulen haben sich an der Aktion beteiligt.

(4710/1458; E-Mail voraus)

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