Würzburg (POW) Den Haushalt 2011 hat am Freitag, 26. November, die Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbandes einstimmig genehmigt. Fast sieben Millionen Euro werde die Caritas im kommenden Jahr in die Renovierung und Modernisierung seiner Gebäude investieren, erklärte Michael Sennefelder, Leiter der Buchhaltung und zuständig für das Controlling beim Diözesan-Caritasverband. Mit großer Zufriedenheit nahmen die Delegierten zur Kenntnis, dass diese Investitionen ohne Kreditaufnahmen getätigt werden können. Die größten Brocken fließen dabei mit 2,5 Millionen Euro in das Altenheim Sankt Elisabeth in Kitzingen, mit 1,55 Millionen Euro in das Bürgerspital Volkach und mit 1,075 Millionen Euro in das Kinderdorf Sankt Anton in Riedenberg in der Rhön. Weitere sechsstellige Beträge werden in Umbaumaßnahmen in den Altenheimen Sankt Bruno in Haßfurt, Sankt Franziskus in Großostheim, im Simonshof bei Bastheim, für das Haus Sankt Michael in Neustadt am Main und die Sozialstation Mellrichstadt investiert.
Die Caritas habe solide gewirtschaftet, erklärte Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands. Er dankte Sennefelder für seine umsichtige Arbeit. Der Verband habe im abgeschlossenen Rechnungsjahr 2009 bei einem Gesamtvolumen von über 26 Millionen Euro einen Überschuss von 946.000 Euro erwirtschaftet. Für das Jahr 2011 rechne der Verband mit einem Überschuss von 663.000 Euro. Das Bischöfliche Ordinariat, das mit über neun Millionen Euro aus Kirchensteuern den größten Einzelposten des Caritashaushaltes trägt, habe für das kommende Jahr Zuschüsse in gleicher Höhe zugesagt wie für 2010. Auch das laufende Jahr werde wohl einen Bilanzüberschuss von einigen hunderttausend Euro bringen.
Solche Überschüsse mögen gut klingen, doch angesichts des Gesamthaushalts seien sie nur eine hauchdünne Decke, warnte Bieber. Zusätzliche Großinvestitionen seien damit nicht möglich. Größter Ausgabeposten im Haushaltsplan 2011 ist mit rund 12,6 Millionen Euro der Personalbereich. Über 130 Personen – viele von ihnen im Bereich Lohnabrechnung und Beratung der angeschlossenen Einrichtungen – arbeiten im Caritashaus, dazu kommen einige Einrichtungen der Jugend- und Obdachlosenhilfe sowie Beratungsstellen wie die Aids- und Suchtberatung.
Neben jüngsten Entwicklungen im Caritas-Tarifgefüge Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR), das in Unterfranken für über 13.000 Beschäftigte betrifft, und der Einführung der Sexualstraftäterambulanz in Unterfranken, die als dritte bayerische Einrichtung ihrer Art Anfang nächsten Jahres ihre Arbeit aufnehmen wird, besprachen die Vertreter auch die neue Jahreskampagne 2011 „Kein Mensch ist perfekt“. Sie stellt den Umgang mit behinderten Menschen und ihre Teilhabe in der Gesellschaft in den Mittelpunkt.
Caritasdirektor Martin Pfriem berichtete von der Verleihung des Politikawards an den Deutschen Caritasverband, an der er am Vortag in Berlin nach der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes teilgenommen hatte. Mit dem Preis, der im Rahmen einer großen Festgala übergeben wurde, zeichnet die Helios Media GmbH seit 2003 herausragende Kampagnen, erfolgreiche Akteure und zukunftsweisende Arbeiten der politischen Kommunikation aus. Die Caritas habe die Auszeichnung für ihre aktuelle Jahreskampagne „Experten fürs Leben“ bekommen, die für eine Einbindung und Würdigung alter Menschen in die Gesellschaft wirbt, erklärte Pfriem.
Die Vertreterversammlung, höchstes Organ des Diözesan-Caritasverbandes, repräsentiert fast 1400 korporative Mitglieder, darunter über 500 eigenständige Rechtsträger mit über 900 sozialen Einrichtungen und über 13.000 Beschäftigten in Unterfranken. Zu den 71 stimmberechtigten Mitgliedern zählen unter anderem Vertreter von neun Orts- und Kreisverbänden, 14 caritativen Ordensgemeinschaften, fünf Fachverbänden und der großen Einrichtungsträger.
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